Die 10 größten Fehler bei der Planung einer PV-Anlage und wie man sie vermeidet
Die Planung einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz und einer nachhaltigen Energieversorgung. Doch viele Eigenheimbesitzer und Unternehmen machen bei der Planung Fehler, die die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage beeinträchtigen können. Um sicherzustellen, dass Sie das volle Potenzial Ihrer PV-Anlage nutzen, sollten Sie diese häufigen Fehler vermeiden. Wir zeigen Ihnen, welche Fallstricke es gibt und wie Sie ihnen geschickt aus dem Weg gehen.
1. Falsche Dimensionierung der Anlage
Ein häufiger Fehler ist es, die Größe der Anlage nicht optimal auf den tatsächlichen Energieverbrauch abzustimmen. Eine zu kleine Anlage deckt nicht genug Strombedarf ab, während eine überdimensionierte Anlage unnötig hohe Kosten verursacht.
Wie man es vermeidet: Analysieren Sie vorab genau Ihren Stromverbrauch und berücksichtigen Sie dabei sowohl Ihren aktuellen Bedarf als auch eventuelle zukünftige Erweiterungen, wie beispielsweise ein Elektrofahrzeug. Ein professioneller Energieberater kann Ihnen helfen, die passende Größe der Anlage zu ermitteln.
2. Vernachlässigung der Dachneigung und Ausrichtung
Die Effizienz einer Photovoltaikanlage hängt maßgeblich von der Neigung und der Ausrichtung des Daches ab. Ein suboptimal ausgerichtetes Dach kann den Stromertrag deutlich reduzieren.
Wie man es vermeidet: Achten Sie darauf, dass Ihre Solarmodule idealerweise nach Süden ausgerichtet sind und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad haben. Falls Ihr Dach diese Anforderungen nicht erfüllt, können Sie mit speziellen Montagesystemen arbeiten, um den Ertrag zu optimieren.
3. Fehlende Verschattungsanalyse
Verschattungen durch Bäume, Schornsteine oder umliegende Gebäude können den Ertrag Ihrer PV-Anlage erheblich reduzieren. Selbst kleine Schatten können große Teile der Anlage beeinträchtigen.
Wie man es vermeidet: Lassen Sie eine detaillierte Verschattungsanalyse durchführen. Mithilfe moderner Software können Experten genau berechnen, wie sich Schatten zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten auf Ihre Anlage auswirken.
4. Unzureichende Planung des Eigenverbrauchs
Ein häufiger Fehler ist es, den potenziellen Eigenverbrauch nicht richtig zu berücksichtigen. Wird der meiste Strom ins Netz eingespeist, kann die Wirtschaftlichkeit der Anlage leiden.
Wie man es vermeidet: Planen Sie die Nutzung von Solarstrom in Ihrem Alltag aktiv ein. Investieren Sie in smarte Steuerungssysteme oder Stromspeicher, um den Eigenverbrauch zu maximieren und die Abhängigkeit vom Netz zu reduzieren.
5. Vernachlässigung von Speichersystemen
Viele Hausbesitzer installieren zunächst eine PV-Anlage und denken erst später über einen Stromspeicher nach. Ein Speicher kann jedoch den Eigenverbrauch erheblich erhöhen und den Nutzen der Anlage maximieren.
Wie man es vermeidet: Planen Sie bereits bei der Installation Ihrer PV-Anlage einen Stromspeicher mit ein. So können Sie überschüssigen Strom speichern und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden, wenn die Sonne nicht scheint.
6. Unterschätzung der Installationskosten
Oft wird bei der Planung der PV-Anlage nur der Preis der Module berücksichtigt, während die Installationskosten unterschätzt oder vergessen werden. Diese können jedoch einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen.
Wie man es vermeidet: Lassen Sie sich von Anfang an ein umfassendes Angebot erstellen, das alle Installationskosten, wie z.B. Montagesysteme, Kabel, Wechselrichter und Arbeitskosten, umfasst. So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen.
7. Falsche Wahl des Installateurs
Die Wahl des falschen Installateurs kann zu mangelhafter Montage, schlechter Beratung oder nicht optimal eingestellten Systemen führen.
Wie man es vermeidet: Wählen Sie nur qualifizierte und erfahrene Installateure. Achten Sie auf Zertifizierungen und positive Kundenbewertungen. Eine sorgfältige Recherche im Vorfeld erspart Ihnen Probleme und Nacharbeiten.
8. Keine Berücksichtigung der Garantiebedingungen
Viele PV-Anlagenbesitzer ignorieren die Garantiebedingungen oder informieren sich nicht ausreichend darüber. Dies kann problematisch werden, wenn nach einigen Jahren Defekte auftreten.
Wie man es vermeidet: Achten Sie darauf, dass sowohl die Module als auch die Wechselrichter ausreichend lange Garantien haben. In der Regel sollte eine Modulgarantie mindestens 25 Jahre betragen, während Wechselrichter oft eine Garantie von 10 Jahren haben.
9. Falsche Erwartungen an die Einspeisevergütung
Ein häufiger Fehler ist es, die Erträge durch die Einspeisevergütung zu überschätzen. Durch sinkende Einspeisevergütungssätze ist es heute oft lukrativer, den Strom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen.
Wie man es vermeidet: Informieren Sie sich über die aktuellen Einspeisevergütungssätze und kalkulieren Sie realistisch, wie viel Strom Sie einspeisen werden. Planen Sie die Anlage so, dass Sie einen möglichst hohen Eigenverbrauch haben.
10. Fehlende Wartung und Monitoring
Viele PV-Anlagenbesitzer vernachlässigen die regelmäßige Wartung und das Monitoring ihrer Anlage. Dies kann dazu führen, dass Leistungsabfälle oder Defekte erst spät erkannt werden.
Wie man es vermeidet: Installieren Sie ein Monitoring-System, mit dem Sie den Betrieb Ihrer Anlage kontinuierlich überwachen können. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und beheben. Zudem sollten Sie Ihre Anlage regelmäßig von Fachleuten überprüfen lassen.